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Reisebericht unserer Nepalreise in der Zeit vom 12.04.2014 - 25.04.2014

Liebe Pateneltern, liebe Sponsoren und  Liebe Unterstützer des Freundeskreis Nepal, heute ist Ostersonntag. Kleine Osterhasen, aus Deutschland mitgebracht, schmücken unseren Frühstückstisch. Eine Woche liegt bereits hinter und eine vor uns. Wir haben uns als Team schnell zusammengefunden. Insgesamt 23 Freunde, die ihren Urlaub nicht am Strand verbringen wollen, sondern in die Hände spucken, die Ärmel aufkrempeln, und los geht's! Ein sonniger Tag mit Blick auf den Himalaya begleitet unser Tun. Nach dem Frühstück Teamsitzung: Wer übernimmt was, verteilen der Arbeitsbereiche, Ausrichtung, ausschwärmen. Die Interviews in Naikap mit 300 Patenkindern, ärztliche Versorgung kranker Menschen, Besichtigungen von Unterkünften armer Familien und die Arbeit in der Bright-Future-School haben stattgefunden. Wir haben über die Jahre unserer Tätigkeit schon eine eigene Arbeitsstruktur entwickelt. Es gibt keinen Tag in Nepal ohne Überraschungen und die Frage: Was jetzt, wie können wir das Problem lösen? Zu unserem Glück ist routiniertes Handeln nicht möglich und das macht unseren Urlaub aus.

Jedes Mal neu: Eintauchen in eine fremde Kultur, die Andersartigkeit der Menschen vorurteilsfrei verstehen wollen und mit Herz und Kopf tun. Da fließen abends oft die Tränen und ganz klar ist es für uns, hier sind wir richtig und können für unser eigenes Leben viel lernen. Der Besuch bei unseren deutschen Ärzten ist für viele Menschen sowohl in Naikap als auch in Karthali, dem kleinen Bergdorf auf 2000 m Höhe, 30 km von der chinesischen Grenze entfernt, das Wichtigste. Sie stehen gerne 3 oder auch mehr Stunden an, um behandelt zu werden. Nach der Behandlung gibt es dann auch immer ein Trostpflaster: Alte Menschen gehen glücklich mit Medikamenten und einer Decke, schwangere Frauen mit Vitamintabletten, Kinder mit einem Kuscheltier, Schokolade oder Bonbons zurück in ihre Unterkünfte. Ein kleiner Junge stellt sich in die Reihe der wartenden Patienten. Akute Zahnschmerzen. Die verdreckte Hand schützt seine Wange. Unsere Frau Doktor Brigitte findet keinen schadhaften Zahn und bemerkt ernst: "Ich darf dir leider keine Schokolade geben, denn das tut deinem kranken Zahn nicht gut." „Ich habe schon seit Wochen keine Zahnschmerzen mehr." Überglücklich mit seiner Schokolade rennt er davon. Eine junge Frau mit 4 kleinen Kindern ist an einem Auge erblindet und das andere Auge zeigt schon eine leichte Eintrübung. Sie muss dringend operiert werden. In Deutschland eine Kleinigkeit, jedoch in Nepal bedeutet eine Erkrankung oft ein großes Leid für die ganze Familie. Dr. Lutz stellt in der Teamsitzung die Patientin vor und mit dem Wissen werden alle Ressourcen geprüft und die junge Mutter wird in Kathmandu im Krankenhaus operiert. Hoffentlich geht alles gut! An dieser Stelle unser Dank an Sie alle. Danke für Ihre Unterstützung der Patenschaften und für Ihre Spenden.

Die politische Situation in Nepal hat sich wieder einmal verändert. Die Maoisten haben verloren, die Demokraten haben das Ruder übernommen. Straßen wurden verbreitert, wunderschöne Blumen-beete angelegt und es gab eine Aktion der nepalesischen Bevölkerung, einen Fluss zu entmüllen. Viele Menschen haben sich dort täglich zwischen stinkendem Plastikmüll und streunenden Hunden gebadet und ihre Wäsche gewaschen. Der Fluss ist erstmalig in seiner Schönheit zu erkennen und die Menschen tummeln sich in ihm. Neue Ampelanlagen wurden an gefährlichen Kreuzungen in Kathmandu installiert. Die Ampeln sind leider ausgeschaltet und nach wie vor regeln Polizisten den Verkehr. Vielleicht im nächsten Jahr... Vor 2 Jahren wurde von einem deutschen Lehrer Josef mit Schülern der Bright-Future-School das Projekt „Clean Nepal" gegründet. Alle Schüler und Schülerinnen, die mit uns Müll aufsammeln wollten, bekamen große Tüten und Müllzangen und der Müll wurde aufgenommen.  In diesem Jahr ist Josef wieder in Nepal und, zu unser aller Überraschung, hat er ein nachhaltiges Projekt ins Leben gerufen: Die Kinder haben sich organisiert, es gibt einen Anführer namens Milan und über das Jahr jede Woche eine große Müllaktion. Die Kinder sind sehr enttäuscht über viele Mitbewohner ihres Dorfes, die nach wie vor ungeniert ihren Müll vor ihre Häuser und auf die Straßen werfen. Da muss man handeln und so gehen sie demonstrierend mit einem großen Schild „Clean Nepal" durch die Straßen.  Josef und Bernadette laden die Presse ein, die Kinder werden interviewt. Die Aufregung der Kinder steigt ins Unermessliche. Ein Artikel über „Clean Nepal" kommt in die Zeitung und ins Internet. Die Kinder bekommen ein T-Shirt mit der Aufschrift „Clean Nepal" und Taschenlampen, um auch in dunkleren Ecken fündig zu werden.

Wirklich eine schöne Aktion und bestimmt nachahmenswert! Es gäbe noch viele schöne und auch traurige Geschichten zu erzählen.

Vielleicht sehen wir uns am 15. Juni 2014 auf unserem Nepal-Sommerfest. In diesem Jahr werden wir die Schamanen Mohan Rai und Danashing zu Gast haben. Bitte seien Sie Multiplikatoren für unsere Projekte und jeder ist gerne gesehen. Danke und wir freuen uns auf Sie und Euch. Namasté (ich grüße das Göttliche in Dir)

Claudia und Bernadette Und hier finden Sie den Artikel als Download: Reisebericht Nepal 2014.pdf

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