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Die Dorfschule in Karthali

Karthali ist ein Bergdorf ca. 80 km nordöstlich von Kathmandu. Die Region ist sehr arm und die Menschen leiden immer noch an den Nachwirkungen der kriegerischen Auseinandersetzungen mit den Maoisten.

 

  • Anfang 2006 ist die Dorfschule in einem sehr maroden Zustand: es regnet durch das Dach, das Gebälk ist verfallen, die Mauern sind feucht. Es gab keine Schulbänke, die Kinder sitzen auf dem Boden.
  • In den nächsten Jahren wird mit Unterstützung des Freundeskreis Nepal viel getan: das Gebäude wird renoviert und Schulbänke werden gezimmert. Toiletten und Duschen werden gebaut und der Bau eines Abwassersystems wird begonnen.
  • Durch ein finanzielles Deposit wird sichergestellt, dass die Regierung einen Teil der Lehrergehälter beim Aufbau eines Sekundarbereichs übernimmt.
  • 2008 kann durch die Spende der Johann-Conrad-Schlaun-Schule, einer Partnerschule in Nordkirchen, ein zusätzliches Grundstück für die Schulerweiterung gekauft werden. Der zweistöckige Neubau mit 4 Klassenzimmern wird von der Dorfgemeinschaft innerhalb eines Jahres fertig gestellt und ab dem Sommer 2009 für den Unterricht genutzt.
  • 2014 wird mit dem Bau eines weiteren Schulgebäudes begonnen, diesmal als Betonständerbau statt in traditioneller Bauweise.
  • Der Freundeskreis unterstützt die Dorfgemeinschaft durch weitere gezielte Maßnahmen:
    - durch 70 Patenschaften für bedürftige Kinder, 
    - durch die Finanzierung einer Englischlehrerin,
    - durch die Finanzierung eines ärztlichen Dienstes,
    - durch die Förderung des Ofenbauprojekts

Die Situation nach dem Erdbeben

  • Durch das Erdbeben im Frühjahr 2015 wurden Karthali und die gesamte benachbarte Bergregion besonders schwer getroffen. 25 Menschen starben in den Trümmern, darunter eine schwangere Frau und auch ein Schulkind. 
  • Nahezu alle Wohngebäude und auch die Schulen wurden bei dem großen Beben und den zahlreichen Nachbeben zerstört – lediglich der im Vorjahr begonnene Schulneubau hielt stand.
  • Durch tiefe Risse und Erdrutsche wurden viele Felder zerstört. Die verschütteten Wege in die Dörfer und der Monsun erschwerten die Hilfsmaßnahmen erheblich. Durch das große Engagement der Lehrerschaft, von Schülern, Schamanen und vielen anderen Helfern gelang es dennoch innerhalb kurzer Zeit, erste Hilfslieferungen mit Lebensmitteln, Kleidung, Zeltplanen, Wellblechdächern, Wasserfilter nach Karthali zu bringen.
  • Der Schulunterricht konnte in Behelfsbauten unter Zeltplanen und Wellblechdächern bereits 6 Wochen nach dem Beben wieder beginnen. In all der Not und dem Chaos war die Wiederaufnahme des Unterrichts für die Dorfbevölkerung ein sichtbares Zeichen der Hoffnung und Zukunft.
  • Ein erdbebensicherer Aufbau der Schule wurde mit Hilfe von erfahrenen Architekten geplant – die Mittel für den Bau stellte der Freudeskreis aus Spendengeldern bereit. 
  • Beim Besuch im März 2016 ist ein erdbebensicheres Schulgebäude mit 6 Klassenräumen fertiggestellt und wird für den Unterricht benutzt – der weitere Ausbau wird mit Hilfe von Spendengeldern in Angriff genommen.
  • Zudem kann der Freundeskreis für 40 weitere Kinder Patenschaften vermitteln – durch die Unterstützung der Familien und der Schule ist der Schulbesuch der Kinder gesichert.
  • Die Familien leben weiterhin in behelfsmäßigen Unterkünften, primitiven Hütten und Zelten. Die Versorgungslage ist immer noch schlecht und die Not ist groß. Viele der zerstörten Felder wurden zwar mittlerweile repariert und zum Teil wieder bestellt. Aber Saatgut ist knapp und teuer, und so kann von einer Rückkehr zum "normalen" Dorfleben noch lange keine Rede sein.

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